bahnbrechende Software: Apollo 11 Mission

Wussten Sie schon: Bei der Apollo 11 Landung hatte die Software einen maßgeblichen Anteil am Erfolg

Im Juli jährt sie sich zum 50sten Mal: die erfolgreiche Mondlandung der Apollo 11. Das Selbstbewusstsein der USA war wiederhergestellt – war es doch durch die sowjetischen Kosmonauten arg ramponiert worden. Bei der Steuerung und Navigation kam eine eigens dafür entwickelte Software zum Einsatz. Die Astronauten wollten ihr jedoch nicht blind vertrauen.

Beim Landemanöver kam es zu Fehlermeldungen des Navigationscomputers (Apollo Guidance Computer (AGC)). Dieser agierte jedoch genau genommen so, wie es vorgegeben war. Denn es war eine unplanmäßige Aktivierung des Rendezvous-Radars (das zur späteren Wiederandocken an die Apollo-Rakete diente), die den Computer mit in dieser Phase unnötigen Daten überflutete und zu einer Überlastung hätte führen können.

Das vom M.I.T. entwickelte Betriebssystem priorisierte Aufgaben, und die Lage-Steuerung der Landefähre hatte die höchste Priorität. Folgerichtig wies die Aufgabenpriorisierung den Daten des Rendezvous-Radars einen niedrigeren Status zu. Die angezeigten Fehler „1201“ und „1202“ wurden rasch als unproblematisch identifiziert. Die Mission Mondlandung konnte in rund 1,5 km über der Oberfläche ungefährdet fortgesetzt werden.

Der Anflug geschah per Autopilot, allerdings griff Armstrong für die letzten Meter dann selbst zum Steuerknüppel: eine glückliche Landung auf dem unebenen Gelände des „Mare Tranquillitatis“ traute er dem AGC dann wohl doch nicht zu.

Der knapp 32 Kilo schwere Apollo Guidance Computer (AGC) war ein wichtiger Meilenstein für die Computerentwicklung, denn er bildete erstmals ein integriertes System mit IC-Technik und digitaler fly-by-wire-Steuerung ab.

Mehrere miteinander vernetzte Rechner kamen zum Einsatz: Der Real-Time Computer Complex (RTCC), der im Wesentlichen für die komplizierten Berechnungen der Umlaufbahnen verantwortlich war und aus mehreren IBM-360-Mainframes bestand. Er schickte von der Erde aus die Daten per Funk an die Apollo-Systeme. Der Launch Vehicle Digital Computer (LVDC) war die Steuerungseinheit für die Saturn-V-Rakete, maßgeblich vom Start bis zur Erdumlaufbahn. Innerhalb der Rakete und der Mondfähre „Eagle“ kamen zwei Varianten des Apollo Guidance Computer (AGC) zum Einsatz: der Command Guidance Computer (CGC) im Kommandomodul für die Navigation bis zur Mondumlaufbahn und zurück und der Lunar Module Guidance Computer (LGC) in der Mondlandefähre.

„The Eagle has landed“: Auch im Rückblick nach 50 Jahren eine Meisterleistung!

PS (für die Nerds unter uns): Der Source Code des AGC kann natürlich heruntergeladen werden und und die GitHub Entwickler-Community hat auch den ein oder anderen lustigen Kommentar („TC BANKCALL # TEMPORARY, I HOPE HOPE HOPE“) oder Dateinamen „BURN_BABY_BURN--MASTER_IGNITION_ROUTINE.s“ identifiziert…

Quellen:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Zahlen-bitte-Die-Apollo-Mission-mit-32-Kilo-Bit-einmal-Mond-und-zurueck-4108382.html

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Apollo-11-Sourcecode-auf-GitHub-veroeffentlicht-3263051.html

https://github.com/chrislgarry/Apollo-11

https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_11

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